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Erneuter Großeinsatz für die Gesamtfeuerwehr Dietingen

Wenige Tage nach einem Dachstuhlbrand in einem Rohbau in Dietingen, war die Gesamtfeuerwehr Dietingen am späten Montagnachmittag den 18. Juli 2022 gegen 15:10 Uhr erneut gefordert. Aus bislang ungeklärter Ursache fing ein mit Strohballen beladenes Traktorgespann zwischen Irslingen und Epfendorf auf offenem Feld Feuer – von Weitem war eine dicke schwarze Rauchsäule über Irslingen auszumachen. Zudem geriet dadurch ein ca. 1 Hektar abgeerntetes Feld in Brand. Die Brisanz an der Lage – trockenes abgemähtes Feld, kein offenes Gewässer zur Wasserentnahme für die Feuerwehr, glühende Hitze und ein nahegelegener Wald, der bei einem Übergriff der Flammen eine Brandausdehnung ungeahnten Ausmaßes bedeutet hätte.

Die Feuerwehr Dietingen war mit den Abteilungen Böhringen und Rotenzimmern, sowie der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil fast zeitgleich vor Ort. Schnell war klar, dass umgehend weitere Einsatzkräfte zum Einsatzort beordert werden müssen. Die Ausbreitung des Feuers ging nicht nur rasant, sondern auch völlig unberechenbar. Die Abteilungen aus Irslingen, Dietingen und Gößlingen befanden sich schon auf der Anfahrt und sorgten nach Ankunft für weitere Schlauchleitungen zur Brandbekämpfung und stellten die so wichtigen Atemschutzgeräteträger bereit.

Die Freiwillige Feuerwehr Rottweil, unter dem Kommando des stv. Kreisbrandmeisters Frank Müller rückte mit zwei Tanklöschfahrzeugen an. Darunter das TLF-4000 mit einem Fassungsvermögen von 5.500l. Die Wasser führenden Fahrzeuge der Rottweiler Wehr speisten dabei die Dietinger Einsatzfahrzeuge mit zunächst insgesamt 8.800l Wasser, nachdem bei diesen ziemlich schnell die Wassertanks leer waren. Goldwert war allerdings auch die Anwesenheit eines Landwirts mit einem mehrere Tausend Liter fassendem Güllefass. Noch bevor die Dietinger Einsatzkräfte wegen den aufwendigen Vorbereitungen den Befehl „Wasser Marsch“ geben konnten, zog der Landwirt eine Wasserschneise an den Rand des Brandherds, was eine weitere Ausbreitung in Richtung Waldgebiet verhinderte. Die Freiwillige Feuerwehr Dietingen konzentrierte sich dann auf das Löschen des in Vollbrand stehenden Anhängers.

Vorbildlich das Verhalten der Geschädigten. Sie räumten noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr weitere Strohballen zur Seite und zogen dann unter Begleitung der Feuerwehr die Zugmaschine mit einem weiteren Traktor vom brennenden Anhänger weg. So wurde nicht nur die Zugmaschine fast unversehrt gerettet, es wurde eine massive Brandausweitung im Feld verhindert. Die Wasser führenden Fahrzeuge der Feuerwehr Rottweil pendelten zwischen Einsatz- und der Wasserentnahmestelle in Irslingen hin und her speisten weiterhin die Fahrzeuge mit Wasser und löschten bzw. bewässerten das umliegende Feld, unterstützt von weiteren Landwirten, die mit mehreren Traktoren und großen Wasserfässern zur Unglücksstelle eilten. Ein Übergreifen der Flammen auf ein nicht abgeerntetes Feld konnte somit in letzter Minute verhindert werden.

Nach etwa 45 Minuten war die Lage unter Kontrolle gebracht und man begann mit den etwas aufwendigeren Nachlöscharbeiten. Dabei wurde von Hand das Stroh der Ballen auseinandergezogen und abgelöscht. Die erneut hohen Temperaturen verlangten den Einsatzkräften alles ab. Um wirklich sicher zu sein, dass es keine weitere Brandausbreitung oder ein erneutes Aufflammen in den Strohresten gibt, wurde das Feld mehrfach großzügig bewässert. Gegen 17:15 Uhr wurde mit dem Rückbau der Wasserleitungen und mit den Aufräumarbeiten begonnen. Hinzugezogen werden musste erneut die Zentrale Feuerwehrwerkstatt des Landkreises Rottweil. Die Schramberger Kameraden begaben sich aber auf direktem Weg zum Gerätehaus nach Irslingen, um verschmutztes Schlauchmaterial und die benutzten Atemschutzgeräte, sowie Atemschutzmasken aller eingesetzten Abteilungen zu tauschen.

Zufrieden mit dem Einsatzverlauf zeigte sich sowohl der stv. Kreisbrandmeister Frank Müller, als auch der Einsatzleiter der Dietinger Gesamtfeuerwehr Roman Jauch (stv. Gesamtkommandant). Die Zusammenarbeit funktionierte wie zuletzt reibungslos und auch den spontanen Einsatz der Landwirte lobten die Verantwortlichen.

Im Einsatz war die Dietinger Gesamtfeuerwehr mit 46 Kräften auf sechs Fahrzeugen, die Freiwillige Feuerwehr Rottweil mit neun Einsatzkräften auf drei Fahrzeugen, das Deutsche Rote Kreuz mit einem Rettungswagen, sowie die Polizei Rottweil mit einer Streifenwagenbesatzung.

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